Luftaufnahme der Warendorfer Altstadt

Energie

Energiekrise

Seit mehr als einem Jahr klettern die Preise für Gas und Strom. Parallel ist auch der Fluss von Erdgas nach Deutschland, insbesondere aus Russland, nicht mehr garantiert. Viele Menschen sind angesichts der Entwicklungen besorgt. Auf den folgenden Seiten haben wir Informationen zum Thema zusammengestellt. 

Hier erhalten Sie Energiespartipps, Antworten zu Fragen um finanzielle Sorgen sowie Tipps und Anregungen zur Notfallvorsorge. Sie leiten ein Unternehmen? Auch Informationen für Gewerbetreibende haben wir  zusammengestellt. 

Energiespartipps

Sie möchten schon jetzt Ihren Gasverbrauch senken, können aber nicht in teure Anschaffungen investieren? Wir verraten Ihnen einige Spartipps, die nicht viel kosten und leicht umzusetzen sind:

  • Heizkosten senken

    Mehr als zwei Drittel der Energiekosten eines Privathaushalts entfallen auf den Posten „Heizung“. Sie selbst können Ihre Heizkosten durch einfache Maßnahmen senken – ohne dabei auf Komfort und Behaglichkeit verzichten zu müssen.

  • Heizkörper entlüften

    Wenn Ihr Heizkörper gluckernde Geräusche von sich gibt oder bei voll aufgedrehtem Thermostat nicht mehr richtig warm wird, können sich womöglich Gase in Ihrem Heizkörper abgesetzt haben. Da jede Luftblase unnötig Energie verschwendet, sollten Sie Ihren Heizkörper regelmäßig entlüften. Normalerweise brauchen Sie hierfür lediglich einen Entlüftungsschlüssel, einen Eimer und ein Handtuch.

    Wenn Sie in einem 110-m²-Einfamilienhaus wohnen, können Sie mit dieser Maßnahme im besten Fall bis zu 60 Euro Heizkosten im Jahr sparen;leben Sie in einer 70-m²-Mietwohnung, sind es immerhin bis zu 30 Euro im Jahr.

    Diese Geldbeträge basieren auf Durchschnittspreisen für Gas, die der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft im Jahr 2021 berechnet hat. Die aktuelle Ersparnis dürfte bei den stark gestiegenen Gaspreisen deutlich höher liegen.

  • Fenster und Türen abdichten

    Haben Sie das Gefühl, im Zug zu sitzen, obwohl alle Fenster und Türen geschlossen sind? Dann können Sie beispielsweise Ihre Fenster mit einem einfachen Trick auf ihre Dichtigkeit prüfen: Klemmen Sie ein Blatt Papier zwischen den Rahmen und das geschlossene Fenster. Lässt es sich ohne großen Widerstand herausziehen, ist Ihr Fenster nicht dicht genug.

    Mit Gummidichtungen und Schaumdichtungsbändern können Sie Ihre Fenster selbst isolieren. Diese Materialien können Sie in jedem Baumarkt kaufen. Schaumdichtungsband ist meist günstiger, hält aber oft nur etwa zwei Jahre. Wenn Sie undichte Fenster nachträglich abdichten, können Sie pro Jahr über 900 kWh einsparen.

  • Außenrollos und Jalousien nachts herunterlassen

    Wenn Sie Außenrollos oder Jalousien in kalten Nächten herunterlassen, werden Ihre Fenster zusätzlich isoliert und es kann keine Wärme nach draußen entweichen.

    Wenn Sie in einem 110-m²-Einfamilienhaus wohnen, können Sie mit dieser Maßnahme im besten Fall bis zu 15 Euro Heizkosten im Jahre sparen; leben Sie in einer 70-m²-Mietwohnung, sind es bis zu 5 Euro im Jahr.

    Diese Geldbeträge basieren auf Durchschnittspreisen für Gas, die der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft im Jahr 2021 berechnet hat. Die aktuelle Ersparnis dürfte bei den stark gestiegenen Gaspreisen deutlich höher liegen.

  • Heizkörper freihalten

    Ihr Sofa oder Schreibtisch steht vor dem Heizkörper? Dann verschwenden Sie unnötig Energie, weil sich Ihr Wohnraum nicht gleichmäßig aufheizen kann. Achten Sie darauf, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist. Dann kann ihn die Raumluft ungehindert umströmen. Verzichten Sie auf Heizkörperverkleidungen und lange Vorhänge vor Heizkörpern.

    Ein weiterer Tipp: Halten Sie die Heizkörper sauber, da Staub die Heizleistung verringern kann.

  • Raumtemperatur bedarfsgerecht einstellen

    Wenn Sie die Raumtemperatur in Ihrer Wohnung beispielsweise um ein Grad senken, sparen Sie rund sechs Prozent Heizenergie. Achten Sie deshalb darauf, dass Sie Ihre Wohnung nicht überheizen. Passen Sie lieber die Temperaturen dem Zweck der Zimmer an. Beispielsweise schlafen viele Menschen bei kühleren Temperaturen besser als in überheizten Räumen: Im Schlafzimmer reichen vielen 16 bis 18 Grad.

    Wohnen Sie zum Beispiel in einem 110-m²-Einfamilienhaus, können Sie jährlich rund 1.035 kWh einsparen, wenn Sie die Raumtemperatur um ein Grad senken.

    Ein weiterer Tipp: Schließen Sie in Ihrer Wohnung zwischen unterschiedlich stark beheizten Räumen die Tür – so können Sie einen unnötigen Wärmeaustausch vermeiden.

    Empfohlene Raumtemperaturen

    Schlafen16°–18° C
    Bad20°–22° C
    WC16° C
    Küche18° C
    Treppenhaus und Flur10°–15° C
    Kinder20° C
    Essen und Wohnen20° C
    Arbeitszimmer18° C
  • Analoge Thermostate richtig bedienen

    An Ihren Heizkörpern sind noch herkömmliche Thermostate montiert? Dann sollten Sie das Thermostat keinesfalls voll aufdrehen, wenn Sie möchten, dass Ihr Wohnraum besonders schnell warm wird. Damit würden Sie nur unnötig Energie verschwenden, weil das heiße Wasser im Heizkörper immer die gleiche Temperatur hat und der Heizkörper bei höherer Stufe so lange heizt, bis die eingestellte Temperatur erreicht ist.

    Hätten Sie es gewusst? Bei einem analogen Thermostat mit einer fünfstufigen Skala entspricht die Stufe 3 ungefähr 20 Grad. Zwischen jeder Stufe liegen ungefähr 4 Grad.

  • Richtiges Lüften in der kalten Jahreszeit

    Sie lüften auch bei niedrigen Außentemperaturen stundenlang mit gekippten Fenstern, weil zum Beispiel die Fensterbank vollgestellt ist? Mit dieser Art des Dauerlüften vergeuden Sie unnötig Energie. Zum einen kühlen sich die umliegenden Wände ab und zum anderen dauert es länger, bis der Raum wieder warm wird. Effizienter und energiesparender ist es, wenn Sie stattdessen stoßweise bei weit geöffneten Fenstern und abgedrehten Heizkörpern lüften. Empfehlenswert ist es, wenn Sie drei bis vier Mal am Tag stoßlüften, und zwar:

    • in den Monaten Dezember bis Februar für fünf Minuten
    • im März und November für zehn Minuten
    • im September für 15 Minuten und
    • im Oktober für 20 Minuten.

    Wenn Sie Ihr Schlafzimmer morgens stoßlüften oder die Wohnung bei mehreren geöffneten Fenstern querlüften, sollten Sie auch die Innentüren geöffnet lassen. Wenn Sie aber in Bad oder Küche wegen hoher Feuchtigkeit lüften, sollten Sie die Innentüren währenddessen geschlossen halten, damit sich die Feuchtigkeit nicht in den übrigen Räumen verteilen kann.

  • Warmwasser sparen

    Wussten Sie schon: Rund 13 Prozent der Energiekosten eines Privathaushalts entfallen auf den Posten „Warmwasser“? Sie selbst können Ihre Kosten für Warmwasser durch zwei Faktoren beeinflussen. Zum einen mit der Wassermenge, die durch Ihren Duschkopf oder Ihre Armatur fließt, aber auch, wie lange Sie das warme Wasser laufen lassen.

    Fürs Duschen ist ein Sparduschkopf eine sinnvolle und kostengünstige Anschaffung. Dieser kostet um die 20 Euro und spart zwischen 30 bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Sparduschkopf einen Wasserdurchfluss (Schüttmenge) von weniger als neun Liter pro Minute hat. Dies ist auf der Verpackung vermerkt. Lassen Sie sich nicht von Begriffen wie „Eco“ oder „sparsam“ in die Irre leiten – diese Begriffe sind nicht gesetzlich geschützt und stellen keine Garantie für einen niedrigen Wasserverbrauch dar. Vorsicht: Sparduschköpfe eignen sich nicht für jeden Durchlauferhitzer.

    Am Waschbecken und Spülstein können Sie die Wassermenge mit einem Strahlregler („Perlator“) für Armaturen begrenzen. Sie können den standardmäßig mitgelieferten Sieb-Einsatz am Wasserhahn einfach gegen einen anderen mit Spar-Funktion austauschen. Diese Einsätze gibt es im Baumarkt schon für wenige Euro. Damit können Sie bis zu 30 Prozent Wasser sparen.

    Sie wissen nicht, welche Wassermenge Sie mit Ihrem jetzigen Duschkopf verbrauchen? Dann probieren Sie einfach die Auslitern-Methode an. Hierzu benötigen Sie lediglich einen Zehn-Liter-Eimer und eine Stoppuhr oder eine Uhr mit Sekundenzeiger. Lassen Sie nun das Wasser laufen und messen dabei die Zeit, bis der Eimer voll ist. Wenn Sie beispielsweise 50 Sekunden gebraucht haben, hat Ihr Duschkopf einen Wasserdurchlauf (Schüttmenge) von 12 Litern je Minute (60 Sekunden x 10 Liter : 50 Sekunden = 12 Liter je Minute).

    Sie möchten wissen, wie viel Warmwasser Sie beim Duschen verbrauchen? Hierzu müssen Sie die Schüttmenge Ihres Duschkopfs mit Ihrer jeweiligen Duschdauer multiplizieren. Wenn Sie beispielsweise jeden Morgen zehn Minuten duschen, beträgt Ihr Wasserverbrauch für jede Dusche 120 Liter (12 Liter je Minute x zehn Minuten = 120 Liter). Ohne finanziellen Aufwand können Sie bares Geld sparen, wenn Sie das Wasser beim Einseifen abstellen oder insgesamt kürzer duschen.

    Übrigens: Wenn Sie in Nordrhein-Westfalen wohnen, können Sie den Duschrechner der Verbraucherzentrale NRW ausprobieren. Mit diesem Tool können Sie Ihre individuellen Kosten für jeden Duschvorgang berechnen – abhängig von Ihrem Wohnort, der Art der Wassererwärmung (Gas, Öl, Strom, Fernwärme), der Zahl der Haushaltsmitglieder, Duschgänge in der Woche pro Person, eingestellte Wassertemperatur, Wasserdurchfluss pro Minute und Duschdauer.