Die Vorbereitungen zur Gründung einer interkommunalen Wohnungsbaugenossenschaft gehen mit Hochdruck weiter. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung sind jetzt die Räte der sieben beteiligten Kommunen über den aktuellen Stand des Prozesses durch die „Gründungsgruppe IstaG“ in Münster informiert worden. Ziel der Gruppe von derzeit sieben Kommunen aus der Stadtregion Münster ist es, durch den Aufbau einer gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaft eigene Akzente für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu setzen.
Ein besonderes Highlight gab es schon zu Beginn der Veranstaltung: Durch den Landesbeauftragten für Interkommunale Zusammenarbeit der Landes Nordrhein-Westfalen, Thomas Hunsteger-Petermann, wurde der Förderbescheid der Landesregierung übergeben: Für die Anfangszeit der Gründung unterstützt die Landesregierung die Initiative mit 350.000 Euro. „Die interkommunale Zusammenarbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung, auch in der Wohnraumbeschaffung. Angesichts steigender Mieten und knapper Ressourcen muss die Politik dringend innovative Lösungen entwickeln, um bezahlbaren Wohnraum – auch in kleineren Kommunen – zu schaffen und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Das kann Ihnen mit diesem Modell gelingen. Ich bin mir sicher, dass jetzt auch andere Regionen auf dieses Vorhaben schauen werden. Sie beschreiten hier neue Wege und daher fördert das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen das Projekt mit 350.000 Euro“, so Hunsteger-Petermann.
Erfreut über den Förderbescheid zeigten sich die Bürgermeister der sieben beteiligten Kommunen. „Ich freue mich sehr, über die finanzielle Unterstützung des Landes, welche den Gründungsprozess gerade in Zeiten knapper kommunaler Kassen spürbar unterstützen wird. Ich bin davon überzeugt, dass uns die Förderung den notwendigen Schub verleihen wird, das Projekt in die Umsetzung zu bekommen. Als IstaG-Initiative sind wir stolz, dass das Land mit der Förderung die Notwendigkeit unterstreicht, innovative und interkommunale Lösungen auch im Bereich des bezahlbaren Wohnraums zu entwickeln. Wir sehen uns jetzt erst recht in der Verantwortung für andere Kommunen eine Blaupause zu liefern.“, so Peter Horstmann, Bürgermeister aus Warendorf, stellvertretend für alle Stadtoberhäupter.
Das große Potential der interkommunalen Zusammenarbeit in der Region betonte auch Ralf Weidmann, Abteilungsdirektor bei der Bezirksregierung in seinem Grußwort: „Wieviel Potential in der Zusammenarbeit der Kommunen im Regierungsbezirk Münster steckt, sieht man an dieser zukunftsweisenden Kooperation im wichtigen Bereich der Wohnraumversorgung. Gerade in der Stadtregion Münster ist die Wohnraumversorgung eine große Herausforderung, die nicht an kommunalen Grenzen Halt macht. Die Bezirksregierung hat das Projekt daher von Beginn an konstruktiv begleitet. Ich freue mich sehr, dass wir die Förderung nun bewilligen konnten und wünsche dem Vorhaben dauerhaft viel Erfolg!“
Damit ist der Gründungsprozess für eine gemeinsame Wohnungsbaugenossenschaft wirtschaftlich abgesichert und das IstaG-Modell „Wohnen“ (Interkommunale stadtregionale Gesellschaft) kann nun, vorbehaltlich einer Zustimmung durch die Räte der sieben beteiligten Kommunen an den Start gehen.
Erklärtes Ziel ist es, diesen Gründungsprozess im 1. Halbjahr 2025 abgeschlossen zu haben und dann mit den Vorbereitungen für die ersten Bautätigkeiten zu beginnen.
Beim gemeinsamen Rätetreffen gab es in verschiedenen Arbeitsgruppen Informationen u.a. zu dem anvisierten Zeitplan der Gründung aber auch zu den Beteiligungsmöglichkeiten der kommunalen Vertreterinnen und Vertreter aus den Stadt- und Gemeinderäten und rechtlichen Fragestellungen.
Die im IstaG-Modell an den Vorbereitungen zur Gründung einer gemeinsamen Wohnungsbaugesellschaft teilnehmenden Kommunen sind bisher Altenberge, Drensteinfurt, Everswinkel, Havixbeck, Sendenhorst, Telgte und Warendorf.
Mit der Verwirklichung des IstaG-Modells Wohnen beabsichtigen die sieben Kommunen, jeweils eigene lokale Wohnungsbaugesellschaften und gemeinsam eine Genossenschaft als Dienstleister/Geschäftsbesorger für die neuen lokalen Gesellschaften zu gründen. Mit dem Einsatz der Genossenschaft und der operativen Planung, Schaffung und Bewirtschaftung von Wohnraum soll ein wirtschaftlicher Betrieb der lokalen Wohnungsbaugesellschaften eröffnet werden.

